Die Asiatische Hornisse – Kennen, Finden und Verfolgen

Informationsveranstaltung zur Asiatischen Hornisse

Die Asiatische Hornisse zeigt in Europa ist eine neue Bedrohung für die Biodiversität und Bienenvölker. 2004 wurde eine erste Besiedlung der Vespa velutina nigrithorax in Frankreich dokumentiert. Seither hat sich die Asiatische Hornisse über die Iberische Halbinsel nach Belgien Italien, Großbrittannien , Niederlande, der Schweiz und Sürdeutschland in Europa sehr schnell ausgebreitet. So hat sich die Zahl der gefundenen Nester von 2022 bis 2023 in Baden-Würtemberg verzwanzigfacht. Im letzten Jahr wurden dort 550 Nester gefunden und dokumentiert. Seit dem Herbst 2023 wissen wir mit dem Nestfund in Schöneberg, dass die hochinvasive Art auch in Berlin angekommen ist. Es ist der bisher nordöstlichste Nachweis der Besiedlung in Europa.

Die Asiatische Hornisse kann durch ihre viel dunklere Färbung sehr gut von der einheimischen Hornisse unterschieden werden. Sie ist etwas kleiner und hat einen schwarzen Kopf mit orangegelber Stirnzeichnung. Sehr auffällig sind ihre leuchtend gelben Beine. Ihre großen, kugelförmigen Nester sind zumeist sehr hoch in Bäumen zu finden. In einem Nest leben bis zu 2.000 Hornissen. Ein Volk kann bis zu 11 Kilo Biomasse in einem Jahr fressen, was ca. 110.000 Honigbienen, Wespen, Fliegen oder Wildbienen entspricht. Bienen sind für die Asiatische Honigbiene eine leichte Beute, weil sie in großer Zahl vorkommen und ihre Beute auf gerader Linie verlassen. Ihre Flugbahn ist für die Asiatische Hornisse vorhersehbar. Als gute Jägerin kann sie sehr präzise im Flug manövrieren und eine Biene nach der anderen erjagen. In Frankreich und Spanien sind durch sie bereits Verluste in Millionenhöhe zu verzeichnen. Als invarsive Arten ist ein Fund auch in Deutschland meldepflichtig.

Für den Menschen sind diese Völker keine besondere Bedrohung. Die Völker sind zwar deutlich größer als die unserer heimischen Hornisse, doch sie errichten ihre Nester hoch im Baum und sind kaum zu erkennen und schwer erreichbar. Sie fliegen nicht auf menschlichen Speisen und süße Getränke, Begenungen können beim Besuch an Blüten und an Fallobst passieren. Die Nester können bis weit in den Herbst bis in den November aktiv sein.

Wer auffallend dunkle und größere, wespenartige Tiere beobachtet oder freihängende Nester aus papierartigem Material in Bäumen, Büschen und Hecken findet, melde sich bitte umgehend beim Hymenopterendienst des NABU Berlin:

1.Bitte macht Bilder oder Videos von Euren Sichtungen

2. Bitte gebt die genaue Adresse oder Koordinaten der Sichtung an

3. Bitte sendet Bilder, Kontakt und Angaben an kontakt@hymenopterendienst.de. Auch allgemeine Anfragen, Presseangfragen o.ä. können unter dieser Adresse gemacht werden. Das Projekt beim NABU Berlin (www.hymenopterendienst.de) geht solchen Verdachtsmeldungen erstmal nach, resp. stellt allgemeine Informationen zur Verfügung.

Am Samstag, 04.05.2024, 10:00 bis 16:30 Uhr findet eine Informationsveranstaltung zum Thema Kennen, Finden und Verfolgen der Asiatischen Hornisse mit dem NABU Hymenopterendienst statt. In der ganztäggen Schulung erfahren naturinteressierte  Personen, Imker und Naturschutzbehörden alles über die Asiatische Hornisse, ihre Ausbreitung in Europa und Management Strategien.

Hauptreferenten sind: Andreas Presuhn, erfahrener Biologe bereits mit dem Finden und Bekämpfen der Nester der invasiven Art in Rheinland-Pfalz beschäftigt und Dr. Stephan Härtel, Referent für Hymenopterenschutz, NABU Berlin.

Programm (Änderungen vorbehalten):
10:00 – 10:30 Begrüßung/Projektvorstellung des NABU Berlin
10:40 – 11:40 Vespa velutina: Wer bin ich? Biologie und Besonderheiten
11:40 – 12:30 Schadpotentiale/rechtlicher Status
12:30 – 13.30 Mittagspause
13:30 – 14:15 Berliner Fall (NABU Berlin)
14:30 – 16.30 Monitoring  und Nestsuche, Fachgerechte Entfernung  von Nestern
Abschlussdiskussion und Fragen.

Bitte beachtet, dass wir in der Nähe des Veranstaltungsorts voraussichtlich keine Gastronomie erwarten können – bitte bevorratet Euch für die Mittagspause!

Eine Kooperationsveranstaltung der FU Berlin, des Imkerverein Berlin-Zehlendorf und Umgebung e.V. und des Hymenopterendienstes des NABU Landesverband Berlin e.V. und mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.

Anmeldung: kontakt@hymenopterendienst.de

Ort: Hörsaal der Organischen Chemie, Fabeckstraße 34/36, 14195 Berlin

Mehr Informationen: www.hymenopterendienst.de

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